Link zu den Bildern Vom 14.-17. Juli wurde in Quedlinburg und Umgebung Szenen für den Film "Das kleine Gespenst" gedreht, unter anderem z.B. mit Uwe Ochsenknecht und Herbert Knaup. Mit dabei 11 Gernröder Spielleute und auch Mitglieder des Hettstedter Fanfarenzuges. Hier der tolle Livebericht von Christin. Und hier geht´s zu den Bildern. Samstag gegen halb zwei ging endlich die Probe für die späteren Dreharbeiten los. Wir nahmen Anweisungen, von unserem Betreuer Jan (gern genannt „Janni-Schatzi") an und stellten uns dorthin, wo die Kameraleute und die Regie uns haben wollten.
Ziemlich ungewohnt für uns, denn so viele Sachen hat man normalerweise als Spielmann/-frau nicht zu beachten. Doch nach anfänglichen Schwierigkeiten liefen die Proben reibungslos ab, trotz häufigem Warten und seltenen musikalischen Einlagen unsereins. Der erste richtige Drehtag begann dann für den ein oder anderen doch zu früh. Halb sieben wurden die Kostüme angezogen und die Haare gut unter dem Hut versteckt. Des Öfteren musste ich mir anhören, dass meine Haarfarbe „absolut nicht geht“.Gut, violett ist jetzt nicht unbedingt die Färbung, die man im Mittelalter häufig angetroffen hat. Und auch wenn der Film an sich in der Neuzeit spielt, musste bei dem mittelalterlichen Umzug auf jedes Detail geachtet werden. Wo wir schon dabei sind: Es wurde wirklich auf jedes Detail geachtet. Am Set hatten wir mindestens 4 – 5 Stylisten um uns herum, die unsere „Frisuren“richteten oder uns richtig angezogen haben. „Ich glaube, da hängt eine Haarsträhne.“, und schwupps war schon wieder eine nette Dame da und richtete das. Ich werde die Damen sehr vermissen, denn jetzt muss ich mir die Haare wieder selber machen und keiner schaut, ob die Kleidung noch richtig sitzt. Da hat man sich schon richtig wichtig gefühlt, auch wenn am Sonntag kaum eine Szene gedreht wurde, in der man uns auch gesehen hätte. Tja, da mussten wir uns halt in Geduld und Warten üben. Nicht grad die Stärke eines Musikers, wenn er doch seine Instrumente in der Hand hat und sie nicht benutzen darf. Am Sonntag war auch Uwe Ochsenknecht bei den Aufnahmen zugegen. Auch er hatte seine Mannschaft, die ihm Getränke brachte, ihm vom Pferd half oder ihn vor Schaulustigen abschirmte. Montag wurde es ähnlich früh, dafür kam etwas Action in unser wartendes Komparsenleben. Da es während der Feierlichkeit, zu Ehren der Vertreibung der Schweden, durch das Gespenst zu einer Massenpanik kommt, mussten wir alle panisch weglaufen - und das gefühlte hundertmal, bis die drei Sekunden im Kasten waren. Weil dies aber so realistisch und katastrophal wie möglich aussehen musste, wurde unser Bruno gedoubelt, denn er durfte den Stunt (über eine Absperrung stürzen) nicht selbst machen. Auch unsere Instrumente mussten wir mit vollem Körpereinsatz schützen, denn die Regie hätte gern gesehen, dass die neuen Trommeln auf den Boden geschmissen werden und dabei zu Bruch gehen. Aber da haben sie die Rechnung ohne die Liebe eines Trommlers/Trommlerin zu seinem Instrument gemacht. Und am Ende war es dem Team wohl auch zu teuer unsere Schmuckstücke zu ersetzen. Also alles noch mal gut gegangen. Das hätte unser Grassi sicher auch nicht lustig gefunden. Am Dienstag durften wir dann endlich das machen, wozu wir eigentlich da waren –Musik. Gut, wir konnten nicht unser ganzes Können zeigen, aber für „Das Lieben bringt groß‘Freud“ hat es gereicht und auch die Filmcrew war mit der Wahl sehr zufrieden. Man muss sich mal vorstellen, die letzten drei Tage haben wir uns gefühlt wie ein Raucher, der eine Zigarette in der Hand hat, aber nicht rauchen darf. Entzugserscheinungen machten sich bereits am Montag bemerkbar, aber wir durften einfach nicht. Aber Dienstag strahlte dann wieder das Musikerherz und wir haben unser Bestes gegeben. Schließlich waren wir die musikalische Begleitung des Festumzuges. Am Ende gab es dann noch eine letzte Tonaufnahme von unserem Titel und das hieß es„Cut“ und alles war im Kasten. Zumindest der Teil, der uns betraf. Rückblickend kann man sagen, dass wir vier anstrengende, aber auch interessante Drehtage hinter uns haben. Auch wenn unsere Füße das Pflaster auf dem Quedlinburger Markt nicht so schnell vergessen werden, war der Einblick in die Filmwelt die Steherei allemal wert. Es ist spannend zu sehen, wie lange es dauert bis eine Einstellung im Kasten ist, auch wenn es im Film dann nur wenige Sekunden sind. Diese vier Tage waren für uns alle eine schöne und aufregende Zeit. Ich würde es sicher noch einmal machen und ein paar der Mitwirkenden bestimmt auch. Danke an alle mitwirkenden Spielleuten, dass sie trotz langen Wartezeiten immer dabei waren und wir uns bestmöglich präsentieren konnten. Wir sehen uns alle im Oktober 2013 im Kino zur Premiere.
Grassi
19/7/2012 04:51:30
Hammer Bericht Christin - Lob!!!!
Katja
19/7/2012 08:30:58
das mit Bruno sollte doch keiner wissen ;) Comments are closed.
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